Mc Fit erhöht seine Preise – ein Segen für die Branche?
Mc Fit erhöht seine Preise – ein Segen für die Branche?
Nun ist es auch beim Branchen-Primus soweit: während andere Ketten vorgelegt haben, zieht McFit mit einer Preiserhöhung von 25% bei Bestands- und Neukunden nach und sorgt so für Empörung bei den Mitgliedern.
Ungeachtet der Kommentierung, ob dies rechtlich bei Bestandsmitgliedern durchsetzbar ist (ich bin kein Rechtsanwalt), ist dies definitiv ein Schritt in die richtige Richtung. Vorbei die Zeit, in der das Produkt „Fitness“ verramscht wird und hoffentlich einen anderen Wert in Richtung Qualität statt Preis einnimmt.
Für die Betreiber von Fitnessstudios sind die Preisanpassungen von McFit und Co die ideale Chance zur eigenen Reflexion. Hierbei meine ich nicht die Möglichkeit, McFit-Kunden zu gewinnen, die mit der Preiserhöhung nicht einverstanden sind und kündigen (wollen). Vielmehr ist es die Argumentation nach außen, das der eigene Preis eben nicht zu hoch ist. Auch empfiehlt es sich, besonders jetzt einmal eigene Kalkulationen durchzuführen und zu schauen, ob der Angebotspreis (der vielleicht schon viele Jahre Bestand hat) noch marktkonform ist.
In diesem Fall wären eigene (moderate) Preisanpassungen leichter durchsetzbar. In Verbindung mit steigenden Kosten im Rahmen der Pandemie, der Energiepreise etc. hat man zusätzliche Argumente. Letztere benötigt man nicht, wenn man sich bei Preisanpassungen auf Neuverträge beschränkt. Kleiner Tipp am Rande: bringt in die AGB’s (automatische) Preisanpassungen zum Jahreswechsel mit ein – auch hier moderat mit 0,10 – 0,25 EUR pro Woche. Hört sich zunächst nicht viel an. Macht sich aber über die Menge bemerkbar. Und im Rahmen der extrem steigenden Energiekosten hat fast jedes Mitglied Verständnis.
Dr. Thomas KruseDer Fitnessökonom